Wirtschaftlicher Verlauf 2013
Die Ertragslage der Unternehmensgruppe wird maßgeblich durch die GGEW AG geprägt. Der Umsatz der GGEW AG stieg 2013 deutlich auf 179,4 Millionen Euro (2012: 173,6) und sie erreichte einen Jahresüberschuss von 3,3 Millionen Euro (2012: 3,4) sowie einen Bilanzgewinn von 3,0 Millionen Euro (2012: 2,8). Der GGEW-Konzern verzeichnet einen leichten Umsatzanstieg auf 203,0 Millionen Euro (2012: 201,2). Diese Entwicklung ist im Wesentlichen auf den Anstieg der Verbrauchsmenge in der Gassparte zurückzuführen. Die gesamte Gasabgabe an Letztverbraucher der GGEW AG erhöhte sich auf 894,2 Millionen Kilowattstunden (kWh) (2012: 835,2). Die Stromabgabe der GGEW AG verringerte sich hingegen hauptsächlich aufgrund der Rückgänge bei den Gewerbe- und Sonderkunden auf 708,5 Millionen kWh (2012: 772,9).
Besonders erfreulich ist die Entwicklung der Besucherzahlen in der Bädersparte der GGEW AG. Im Geschäftsjahr 2013 konnte das Unternehmen sowohl im B asinus-Bad als auch am Badesee - trotz der kühlen Witterung im ersten Halbjahr - einen Besucherrekord verzeichnen und erstmals die magische Schwelle von 400.000 Besuchern nahezu erreichen.
Das Dienstleistungsangebot der GGEW AG hat sich im Geschäftsjahr 2013 erweitert. Das Unternehmen erwarb einen 20 Prozent-Anteil an der Conergia GmbH & Co. KG, einem Energiedienstleister für die Immobilienwirtschaft und Anbieter für Wärmelieferung an gewerbliche Kunden.
Starkes Eigenkapital
Für künftige Investitionen kann die GGEW AG weiterhin auf eine stabile Finanz- und Ertragslage zurückgreifen. Wie aus dem Geschäftsbericht zudem hervorgeht, beläuft sich das Konzern-Eigenkapital mit 60,1 Millionen Euro (2012: 57,6) erstmals über der 60-Millionen-Euro-Marke. Die Eigenkapitalquote beträgt 44,5 Prozent (2012: 47,6), die sich im Zuge der Fremdfinanzierung weiterer Investitionen in Erneuerbare Energien und der damit verbundenen Ausweitung der GGEW-Vermögenswerte im Verglei ch zum Vorjahr wie geplant verringerte. Sie ist im Branchenvergleich überdurchschnittlich. In der Zukunft ist ein weiterer Rückgang aufgrund der Ausweitung der Investitionen in erneuerbare Erzeugungsprojekte und dem Aufbau entsprechenden Sachanlagevermögens im Zuge der Wachstumsstrategie der GGEW AG zu erwarten. Das Verhältnis von Eigenkapital und langfristigem Fremdkapital zum Anlagevermögen (Anlagendeckungsquote) belief sich auf 100 Prozent und zeigt deutlich die hervorragende Kapital- und Finanzstruktur.
Erweiterung Netzgebiet
"Das für uns ökonomisch wichtigste Ereignis im Jahr 2013 war ohne Frage die gütliche Einigung mit unserem Mitbewerber HSE AG in Darmstadt - ein historischer Erfolg für die GGEW AG", so der GGEW-Chef. Die GGEW AG hat die Stromnetze in Lautertal und Seeheim-Jugenheim sowie die Strom- und Erdgasnetze in Heppenheim und Lorsch von der HSE AG übernommen. Der Kaufvertrag wurde zum 1. Januar 2014 gültig. Für eine Übergangszeit von einem Jahr pachtet die HSE die sechs Versorgungsnetze zurück und betreibt sie. In diesem Zeitraum werden auch die Netze technisch entflochten. Mit den Netzübernahmen vergrößert sich das Netzgebiet der GGEW AG signifikant.
"Zwar ist seit dem Gewinn dieser Konzessionen bei den Ausschreibungen der jeweiligen Kommunen bereits einige Zeit ins Land gegangen, und auch die Integration in die bestehenden Netze der GGEW AG wird das eine oder andere Jahr brauchen, doch der Zugewinn für die GGEW AG ist erheblich," betont Dr. Peter Müller und fährt fort: "Die Energiewende und die Anforderungen der Netzregulierung sind gewaltige Herausforderungen. Deshalb ist es vernünftig, wenn die Energieversorger in der Region stärker zusammenarbeiten."
Ausbau Erneuerbarer Energien
Die Erneuerbaren Energien spielen eine immer wichtigere Rolle für die GGEW AG. Das Unternehmen verfolgt hierbei die Strategie, sowohl schlüsselfertige Anlagen zu kaufen als auch selbst Projekte zu entwickeln. "Wir le gen unseren Fokus bei den Erneuerbaren Energien - neben Photovoltaik - primär auf Windkraft: Ohne sie ist die Energiewende nicht zu schaffen", erklärt Dr. Müller. So wurde 2013 der Windpark Linden erworben. Betrieben von der GGEW Windpark Linden GmbH & Co. KG, generieren die beiden zum Einsatz kommenden Nordex-N117-Anlagen mit je 2,4 Megawatt (MW) Leistung rund 15 Kilometer südwestlich von Kaiserslautern seit Dezember 2013 einen Jahresenergieertrag von etwa 14.000 prognostizierten Megawattstunden (MWh). Damit können rund 5.000 Haushalte mit grünem Strom versorgt werden.
Ebenfalls neu im Windkraft-Portfolio ist der Windpark Hangen-Weisheim II. Er liegt in der Gemarkung der rheinland-pfälzischen Gemeinde Eppelsheim und ist entstanden auf Initiative der Windkathedrale 3000 Betreibergesellschaft mbH, eines Zusammenschlusses regionaler Winzer. Gemeinsam mit ihnen hat die Projektgesellschaft Windpark Eppelsheim GmbH & Co. KG im Dezember 2013 den Betrieb aufgenommen. Die hohe W indhöffigkeit des Standorts auf einer mittleren Höhe von 270 Metern wenige Kilometer südöstlich von Alzey lässt einen hohen, prognostizierten Ertrag von knapp 16.500 MWh brutto pro Jahr erwarten, womit die Versorgung von rund 5.500 Haushalten abgedeckt werden kann.
Zudem wurde der Beteiligungsanteil der GGEW AG an dem Stadtwerkekonsortium Windpool GmbH & Co. KG substanziell aufgestockt. Somit ist die GGEW AG dort größter Gesellschafter an einem Gesamtvolumen von rund 150 Millionen Euro. Darüber hinaus hat die GGEW AG Photovoltaik-Projekte in Eigenregie an der Bergstraße durchgeführt und die eigene Entwicklung von Windkraftprojekten in der Region fortgeführt.
Konzessionsabgabe und Dividende
Die Aktionäre der GGEW AG erhalten Konzessionsabgaben in Höhe von 2,5 Millionen Euro (2012: 2,3). Als Dividende für das Geschäftsjahr 2013 werden 3,0 Millionen Euro (2012: 2,8) ausgeschüttet, sodass sich Leistungen an die Aktionäre von insgesamt 5,5 Millionen Euro e rgeben. Damit unterstreicht die GGEW AG erneut die auf hohem Niveau verlässliche Dividendenkontinuität für ihre Aktionäre. Da das Unternehmen in kommunaler Hand ist, kommt das Geld letztendlich den Bürgerinnen und Bürgern der Region zugute.
Ausblick 2014: Investitionen
Das für 2014 geplante Investitionsvolumen in Versorgungsanlagen beträgt annähernd 40 Millionen Euro und ist damit das höchste in der Geschichte der GGEW AG. Es ist im Wesentlichen geprägt von dem Zukauf der vier Strom- und zwei Gasnetze am 1. Januar 2014 sowie von deren Einbindungskosten. Auf die bisherigen Strom- und Gasnetze entfallen rund 6,89 Millionen Euro und 1,02 Millionen Euro auf die Wassernetze zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit. Weiterhin ist beabsichtigt, rund 1,74 Millionen Euro in den Ausbau der Glasfasernetze und 1,50 Millionen Euro in die Modernisierung der Straßenbeleuchtung zu investieren. "Hinzu kommen noch die Investitionen in den Auf- und Ausbau unseres Erzeugungspo rtfolios aus Erneuerbaren Energien, die in den nächsten Jahren insgesamt mindestens 150 Millionen Euro betragen werden", so Dr. Peter Müller.
GGEW AG
Susanne Schäfer
Dammstraße 68
64625 Bensheim
Deutschland
E-Mail: susanne.schaefer@ggew.de
Homepage: http://www.ggew.de
Telefon: 0 62 51 13 01-190
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