Dienstag, 31. März 2015

Steigende Stromkosten contra Emanzipation der Frauen

Steigende Stromkosten contra Emanzipation der Frauen Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig ist stolz, dass die Frauenquote in leitenden Positionen jetzt gesetzlich festgeschrieben ist. Und alle Politiker fordern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Es ist allerdings zweifelhaft, ob auch allen Politikern klar ist, dass dies nur mit preiswertem und verlässlichem Strom möglich ist. Denn elektrische Geräte übernehmen immer mehr Hausarbeit und schaffen Freiraum für Hausfrauen. Kinderbetreuung fällt allerdings nicht darunter.

Emanzipation von Frauen wurde nur möglich durch den Einzug von Elektrogeräten in den Haushalt. Das Leben ohne Elektrizität im Haushalt sah es noch vor 60 Jahren anders aus. Die Wohnungen waren zwar an das elektr ische Netz angeschlossen, jedoch nur für die Beleuchtung und das Radio. Elektrische Geräte gab es im Haushalt nicht. Sie waren noch nicht entwickelt, und der Strom dafür war zu teuer. Für eine Kilowattstunde Strom musste ein Facharbeiter damals etwa fünf Minuten arbeiten. Und vor gut 100 Jahren kostete die Kilowattstunde Strom den Lohn einer ganzen Facharbeiterstunde.

Das Leben ohne Elektrogeräte
Ohne Elektrogeräte würde eine Person mehr als acht Stunden jeden Tag der Woche arbeiten müssen, um einen Familienhaushalt aufrecht zu erhalten. Es gibt keine Waschmaschine. Die gesamte Wäsche muss von Hand mit Wasser gewaschen werden, das auf dem Herd mit Holz oder Kohle erwärmt wird. Zum Kochen stand vor 60 Jahren zwar auch Stadtgas zur Verfügung, aber mit einem hohen Anteil an hochgiftigem Kohlenstoffmonoxid. Doch wurde das Kochen damit immerhin erleichtert und beschleunigt. Aber der Preis dafür war eine erhöhte Brandgefahr durch die offenen Flammen und imme r wieder Todesfälle durch Vergiftungen mit Kohlenstoffmonoxid.

Und so war es vor 60 Jahren ebenfalls: Es gibt keinen Kühlschrank und keine Gefriertruhe. Fleisch, Milch, Gemüse und Fisch verderben schnell. Ohne Kühlschrank und Gefriertruhe gibt es auch keine vorgefertigte Tiefkühlkost. Geflügel und Fisch werden noch lebend oder gerade geschlachtet gekauft und erst zu Hause gerupft oder entschuppt und ausgenommen. Milch wird täglich frisch vom Milchmann geholt. Das gilt auch für Fleisch und Wurst, solange sie nicht geräuchert sind. Auch das Gemüse muss geputzt und gekocht werden. Vorgefertigtes Gemüse hält sich ohne Kühlschrank nicht sehr lange.

Es gibt auch keinen Staubsauger. Krümel und Schuhdreck werden mühsam aufgekehrt, Teppiche und Sessel mit dem Ausklopfer vom Staub befreit, nachdem sie in den Hof oder Garten gebracht worden sind. Geräte zum Rühren und Zerkleinern in der Küche gibt es ebenfalls nicht. Es fehlen der Elektroquirl, das ele ktrische Messer, die Küchenmaschine, die Brotschneidemaschine, der elektrische Zerkleinerer usw. Auch ein elektrischer Toaster ist nicht vorhanden. Es fehlt das Mikrowellen-Gerät zur schnellen Erhitzung von Speisen oder zum Aufwärmen. Nur Kohleherd und Gasherd stehen dafür zur Verfügung.

Elektrogeräte erleichtern die Hausarbeit
Erst vor etwa 50 Jahren zogen die Elektrogeräte in die privaten Haushalte ein. Dafür gab es zwei Gründe. Bei einer schnell wachsenden Wirtschaftsleistung mit Steigerungsraten von 10 Prozent jährlich und rationellerer Fertigung von Seriengeräten wurden zunächst Kühlschränke und in der Folge auch Elektroherde und Waschmaschinen für immer mehr Haushalte erschwinglich. Der Strompreis blieb jedoch weiterhin konstant. Damit wurde Strom relativ immer billiger. 1972 musste ein Facharbeiter nur noch knapp eine Minute arbeiten, um eine Kilowattstunde zu bezahlen.

Dies war der Durchbruch für eine immer rationellere Haushaltsf� �hrung mit einer bis dahin nicht für möglich gehaltenen Entlastung der Hausfrau. Sie hatte jetzt Zeit, einer bezahlten Tätigkeit nachzugehen, sich künstlerisch oder sozial zu engagieren. Seit den neunziger Jahren erleichterten und beschleunigten Internet und Funknetze den Austausch von Informationen. Sie trugen weiter dazu bei, Frauen in der Öffentlichkeit zu integrieren.

Mehr Strom wird gebraucht
Der Prozess konnte nur mit einem ständig steigenden Stromverbrauch weitergeführt werden. Zwar nahm die Effizienz der Geräte zu. Gleichzeitig aber wurden immer mehr Geräte angeschafft. Heute findet man in einem normalen Haushalt über 50 elektrische Geräte und Antriebe. Allein das Internet verbraucht mehr Energie als alle Flugzeuge der Welt. Es ist ein Irrtum zu glauben, man könne bei gleichzeitigem Wirtschaftswachstum den Stromverbrauch vermindern.

Die Emanzipation ist gefährdet
Auch angesichts dieser Sachlage ist die deutsche Strompolitik unvers tändlich. Aus ideologischen Gründen wird der teure und unzuverlässige Windstrom, Solarstrom und Biogasstrom mit Hilfe des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG) in das Netz geleitet und so der Strom immer teurer gemacht. Ein Facharbeiter muss inzwischen nicht mehr knapp eine Minute, sondern fast zwei Minuten lang arbeiten, um eine Kilowattstunde zu bezahlen, während in den meisten europäischen Staaten der Strom nur halb so teuer ist.

"Strom mit der unzuverlässigen und teuren Windenergie zu erzeugen, ist ein Rückfall ins Mittelalter. Damals waren Windmühlen die Hauptenergiequelle, wenn auch nicht für Strom, den man damals noch nicht kannte, aber für den Antrieb zum Beispiel eines Mahlwerks", stellt der Vorsitzende vom Stromverbraucherschutz NAEB e.V., Heinrich Duepmann, fest. "Schon heute haben fast eine Million Haushalte keinen Strom mehr, weil sie die steigenden Kosten nicht aufbringen können. Das läuft auf eine Umkehr der Emanzipation der Frauen hinaus, wenn es keine Wende der Wende in der Energiepolitik gibt. Es wird höchste Zeit, das EEG ersatzlos zu streichen."

Prof. Dr. Hans-Günter Appel
2. Vorsitzender und Pressesprecher NAEB e.V. Stromverbraucherschutz

Bildquelle:
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NAEB Stromverbraucherschutz e.V.
Hans Kolpak
Forststr. 15

14163 Berlin
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E-Mail: Hans.Kolpak@NAEB-EEG.de
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Telefon: 05241 70 2908

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