Dienstag, 1. September 2015

Wespenplage verschlimmert sich im Spätsommer - Experte gibt Tipps zu Schutz und richtigem Verhalten

Wespenplage verschlimmert sich im Spätsommer - Experte gibt Tipps zu Schutz und richtigem Verhalten Sprays auf Transfluthrin-Basis wirken schnell und sicher

München, 1. September 2015 - Wespen überall, und die Plage nimmt im Spätsommer zu. Kaffee und Kuchen auf der Terrasse oder ein zünftiges Einkehren nach einer Wanderung sind kein Vergnügen. Auf was es die Wespen wirklich abgesehen haben, wie man sich richtig verhält und sich schützt, erklärt Insektenexperte Robert Gerstbauer von Amplecta Europe.

Warum gibt es dieses Jahr viele Wespen?
Die Königinnen schlüpfen im Frühjahr und legen dann ihre Eier. Dank hoher Temperaturen und Trockenheit haben in diesem Jahr besonders viele Königinnen überlebt und Staaten gegründet; deshalb gibt es jetzt verhältnismäßig viele Arbeiterinnen und Männchen, die intensiv nach Nahrung suchen.

Warum sind Wespen immer so scharf auf Süßes?
Nur die beiden häufigsten Wespenarten - die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe - werden von Süßem und Salzigem angelockt und sind bei ihrer Nahrungssuche so penetrant. Sie treten vor allem in den Sommermonaten auf und sind aktiv, bis es kalt wird. Die anderen Wespenarten überleben nicht so lange und haben auch kein Interesse an "unserem" Essen.

Im späten Frühjahr brauchen Wespen vor allem Eiweiß und ernähren ihre Brut in erster Linie von Insekten oder Fleisch - allerdings nur bis etwa Mitte August. Zucker steht erst dann groß auf dem Speiseplan, wenn sie sich nur noch um ihr eigenes Überleben und nicht mehr um den Nachwuchs kümmern. Die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe stürzen sich entsprechend erst a b dem späten Hochsommer auf Süßes. Denn Zucker ist für sie eine ideale Energiequelle.

Sind die Wespen im Spätsommer aggressiver?
Grundsätzlich sind Wespen nicht aggressiv. Bei der Nahrungssuche lassen sie sich allerdings nicht beirren. Das kollidiert natürlich mit dem Interesse des Menschen, in Ruhe essen zu können. Wespen stechen aber nur, wenn sie sich bedroht fühlen und um ihr Leben fürchten.

Wie kann man sich zur Wehr setzen und Kuchen und Eis verteidigen?
In der konkreten Situation ist das relativ schwierig. Nach Wespen zu schlagen und in der Gegend herumzufuchteln, macht sie erst richtig angriffslustig. Es hilft auch nicht, die Wespen wegzupusten. Denn allein das CO2 in unserem Atem macht sie aggressiv. Überhaupt: In Gefahrensituationen setzen Wespen einen Duftstoff frei - quasi ein Hilferuf -, der die Artgenossen anlockt. Anstatt mit einer Wespe muss man sich dann mit vielen herumschlagen. Eine Möglichkeit ist, die Wespe mit einer wirklich sehr sanften Handbewegung wegzuschieben. Allerdings wird das kaum gelingen, während sie sich etwa über einen Zwetschgenkuchen hermacht.

Zudem kann ein Ablenkungsmanöver funktionieren - indem man zum Beispiel sehr reifes Obst mehrere Meter entfernt aufstellt. Das klappt natürlich nicht immer. Kupfermünzen auf dem Tischrand sieht man zwar immer wieder, die sind jedoch völlig nutzlos.

Viele Terrassenbesitzer nutzen auch Wespenfallen; diese bieten aber keinen umfassenden Schutz und töten auch viele andere Nützlinge. Wirksam hingegen sind die Bierfalle oder eine aufgeschnittene Zwiebel mit Gewürznelken.

Wer ganz extrem unter den Wespenschwärmen leidet, sollte ein Spray benutzen, das die Wespen flug- und damit auch angriffsunfähig macht. Sehr gut sind Sprays auf Transfluthrin-Basis. Sie wirken in wenigen Sekunden, riechen angenehm und können sogar in Räumen eingesetzt werden.

Gibt es Präventionsmöglichkeiten?
Natü rlich sollte man in der Wespensaison Speisen und Getränke einigermaßen gut abdecken. Besser ist, schon früh im Jahr auf Wespennester zu achten. Wenn ein Nest rechtzeitig entdeckt wird, kann es ein Spezialist einfach umsiedeln. Der kann auch entscheiden, ob er das Nest zerstört oder ob die Art unter besonderem Schutz steht und bleiben muss.

Sind Wespenstiche gefährlich?
Normalerweise nicht. Eis hilft gegen die Schwellung und gegen den Schmerz. Menschlicher Speichel neutralisiert den Giftstoff. Für Allergiker reicht ein bisschen Spucke natürlich nicht aus, sie sollten aber ohnehin ein Notfallset dabei haben und gegebenenfalls den Notarzt rufen. Und wenn sich ein Nicht-Allergiker nach einem Stich sehr schwindlig fühlt oder Herzrasen hat, sollte er ebenfalls schnellstmöglich einen Arzt konsultieren. Wenn sich jemand bezüglich einer Allergie nicht sicher ist, sollte der Stich auf jeden Fall gut beobachtet werden. Breitet er sich ungewöhnlich aus, dann sofort d en Notarzt rufen. Immer ein Fall für den Notarzt ist ein Stich in den Rachen. Betroffene sollten die Stelle aber gleich mit Eis kühlen.

Haben Wespen natürliche Feinde?
Ja, die haben sie. Etwa verschiedene Vogelarten wie der Wespenbussard, der ganze Waben inklusive Larven und Puppen aus dem Nest bricht und an seine Jungen verfüttert, aber auch Spinnen und Libellen. Hornissen gehören auch in diese Kategorie, allerdings war das Wetter für sie in diesem Jahr sehr schlecht, und deshalb gibt es wenige. Schlupfwespen töten ebenfalls Wespenlarven, indem sie ihre Eier in deren Larvenkammern legen.

Wespen gelten häufig als unnütze Parasiten, welchen Zweck erfüllen sie im Ökosystem?
Wespen jagen Baumschädlinge, Blattläuse, Spinnen, Raupen, Heuschrecken und andere Insekten wie Mücken, und sie beseitigen Aas. Deshalb erfüllen auch sie natürlich einen wichtigen Zweck und sollten nicht als Parasiten gesehen werden.

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AMPLECTA Europe
Robert Gerstbauer
Am Steinborn 85

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