Über "Führung und Innovation in Zeiten digitaler Transformation" diskutieren heute mehr als 200 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft an der HHL Leipzig Graduate School of Management. Im Fokus des HHL-Forums 2015, auf dem u.a. Bahn-Chef Dr. Rüdiger Grube, Wirtschaftsexperte Prof. Dietmar Harhoff, Ph.D., MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille, Sachsens Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange sowie Postbank-Chef Frank Strauß sprechen, steht die Frage, wie der dynamische Wandel mit Hilfe neuer, auch digitaler Füh rungsinstrumente und zunehmender Öffnung des Innovationsmanagements gestaltet werden kann.
"Digitalisierung wird zur Chefsache"
Zum Auftakt des Forums sagte HHL-Rektor Prof. Dr. Andreas Pinkwart: "Die aktuelle zweite Welle der digitalen Revolution unterscheidet sich grundlegend von allem was wir bisher gesehen haben. Es geht längst nicht mehr nur um die Umwandlung analoger in digitale Daten, die dann online verfügbar gemacht werden. Vielmehr stehen ganze Geschäftsmodelle, ihre Produkte, Prozesse, Preismodelle und Partner auf dem Prüfstand. Wer hier den Anschluss nicht verlieren und die Chancen des Neuen konsequent nutzen möchte, muss sich des Themas umfassend annehmen. Digitalisierung wird damit immer mehr zur Chefsache." Eng anknüpfend an die letztjährigen HHL-Foren, so der HHL-Chef weiter, soll auch die Veranstaltung am 19. November einen weiteren Beitrag zur Entwicklung eines neuen "Leipziger Führungsmodell" leisten und den Führungskräften wirksam e, an den neuen Bedingungen ausgerichtete Methoden an die Hand geben.
Verbindung zwischen Mensch und Maschine wichtig
Innerhalb ihres Eröffnungsvortrags sagte Sachsens Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange: "Statt reiner Wissenschaftsregionen sollten wir Innovationsregionen entwickeln, verlässliche Strukturen, die nicht an den Grenzen von Fakultäten halt machen. Auch im digitalen Zeitalter gilt weiterhin: Wissen schafft die Grundlage für Innovationsfähigkeit." Treffend beschrieb MDR-Intendantin Prof. Dr. Karola Wille die Situation: "Die Kategorien von oben und unten funktionieren in der heutigen Zeit nicht mehr. Wichtiger denn je ist die Vernetzung. Die Zeit des Vordenkens und Anweisens ist vorbei. Gemeinschaftlich gefundene und getragene Lösungen sind notwendig." Die Herausforderung für Führungskräfte, so die Intendantin weiter, bestünde in der professionellen Gestaltung von ergebnisoffenen Diskussionsprozessen. Den Menschen rückte auch Postb ank-Chef Frank Strauß in den Mittelpunkt seiner Ausführungen zur Digitalisierung in der Finanzbranche. Er sagte: "Die Frage, wie wir Mensch und Maschine verbinden, wird den wirklichen Unterschied machen. Am Ende werden in unserem Geschäft für wesentliche Entscheidungen Menschen die zentrale Rolle spielen. Die Zusammenarbeit von digital und persönlich, das ist das zentrale Thema für uns."
"Wir können das nicht aussitzen"
Prof. Dr. Hans Müller-Steinhagen, Rektor der TU Dresden, beleuchtete die Digitalisierung im Wissenschaftssystem. Er kommt, frei nach einem Zitat aus Starship Enterprise, zu dem Schluss "Es wird auch in Zukunft ein akademisches Leben geben - aber nicht so, wie wir es uns jetzt vorstellen." Die Digitalisierung würde laut des Wissenschaftsexperten dramatische Veränderungen nach sich ziehen. Prof. Müller-Steinhagen warnte: "Das wird nicht vorbei gehen. Wir können das nicht aussitzen." Neben Herausforderungen sieht er auch ein gewaltiges Potenzial für den Wissenschaftsbereich: "Erhebliche Fortschritte sind beispielsweise in der Lehre zu erwarten, wobei wir dank der Digitalisierung beste Vorlesungen weltweit abrufen können." Je stärker die Digitalisierung voranschreitet, so der Rektor der Exzellenz-Universität Dresden, umso stärker muss strategisch geführt werden. Um als Fakultät mit einem spezialisierten Angebot aufzufallen, müsse dem Thema Markenbildung größere Relevanz beigemessen werden. An die Adresse des Freistaates Sachsen gerichtet sagte Prof. Müller-Steinhagen: "Dass die Landesfinanzierung stagniert, macht den Wettbewerb für uns international nicht einfacher."
Ehrendoktorwürde der HHL an Harvard-Professor Stefan H. Thomke
Während des HHL-Forums wird zudem die Ehrendoktorwürde der HHL an Prof. Stefan H. Thomke, PhD (Professor für Technologie und Verfahrensmanagement an der Harvard University, USA) verliehen. Sein Forschungsgebiet der experimentellen Innovationsforschung e röffne laut HHL-Rektor Prof. Pinkwart den Unternehmen gerade in Zeiten von Digitalisierung und Big Data neue Möglichkeiten, Innovationspotentiale besser einschätzen und erschließen zu können. Dies senke das Innovationsrisiko und erhöhe den Innovationserfolg.
Die Laudatio auf den Harvard-Wissenschaftler hält Professor Dietmar Harhoff, Ph.D., Direktor des Max-Planck-Instituts für Innovation und Wettbewerb sowie Vorsitzender des Innovationsrates der Bundesregierung.
Das HHL-Forum 2015 wird unterstützt durch die Heinz Nixdorf Stiftung.
Die HHL Leipzig Graduate School of Management
Die HHL ist eine universitäre Einrichtung und zählt zu den führenden internationalen Business Schools. Ziel der ältesten betriebswirtschaftlichen Hochschule im deutschsprachigen Raum ist die Ausbildung leistungsfähiger, verantwortungsbewusster und unternehmerisch denkender Führungspersönlichkeiten. Die HHL zeichnet sich aus durch exzellente Lehre, klare For schungsorientierung und praxisnahen Transfer sowie hervorragenden Service für ihre Studierenden. Das Studienangebot umfasst Voll- und Teilzeit-Master in Management- sowie MBA-Programme, ein Promotionsstudium sowie Executive Education. Laut der Financial Times liegt die HHL im Bereich Entrepreneurship innerhalb des M.Sc.- sowie des EMBA-Programms national auf Platz 1 bzw. global unter den Top 5. Die HHL ist akkreditiert durch AACSB International. http://www.hhl.de
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Jahnallee 59
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