Eine Chance auf Zukunft - mit diesem Gedanken macht sich das Bergisch Gladbacher Traditionsunternehmen Woydowski seit jeher für seine Mitarbeiter und Auszubildenden stark. Für den neuen Kollegen Enes, der das Team ab Mai unterstützt, bedeutet das im wahrsten Sinne des Wortes ein neues Leben. Nach langer Zeit der Diskriminierung und Anfeindung in seiner Heimat Sarajevo kann der 51-Jährige nun endlich wieder ohne Angst leben und arbeiten.
Während des Balkankrieges hatten Enes und seine Familie Schutz und Asyl in Bergisch Gladbach gesucht und in dieser Zeit hier viele Freundschaften und Beziehungen aufgebau t. Dennoch wagten sie nach Kriegsende die Rückkehr nach Sarajevo, um ihre Stadt und ihr Leben dort wieder auf zu bauen. Was als Hoffnungsfunke begann, stellte sich jedoch schnell als Alptraum heraus, denn da Enes zu einer ethnischen Minderheit gehört, standen statt Zusammenhalt und Wiederaufbau Diskriminierungen, Anfeindungen und Mobbing auf der Tagesordnung. Beruflich Fuß zu fassen, stellte sich als unmöglich heraus, da auch ein Großteil der Arbeitgeber aus Angst vor Repressalien niemanden aus dieser Minderheit beschäftigen wollte.
Erst nach einer langen Leidenszeit fasst Enes den Mut, seine Kontakte zu den liebgewonnenen Bergisch Gladbacher Familien wieder zu intensivieren und um Hilfe für sich und seine Familie zu bitten. Ron Woydowski, nicht nur Familienvater, sondern als Arbeitgeber auch zunehmend mit dem Fachkräftemangel im Handwerk konfrontiert, bot Enes an, sich die Firma Woydowski doch einmal anzuschauen. "Diesen Tag, Enes Begeisterung und seine leuchtend en Augen angesichts der Chance auf einen Neuanfang werde ich nie vergessen", so Ron Woydowski.
Doch was wäre Deutschland ohne Bürokratie. Auch wenn die Firma Woydowski mit Enes Betreuern und anderen Familien alle Hebel in Bewegung setzte, schien ein Überwinden der bürokratischen Hindernisse unmöglich. "Zwar ist die Beschäftigung von Nicht-EU-Bürgern in sogenannten Mangelberufen möglich, doch allein den Aufwand, Enes gelernten Beruf in Deutschland als gleichwertig anerkennen zu lassen, kann sich niemand vorstellen", erinnert sich Ron Woydowski. Die Enttäuschung, als Ende 2015 die endgültige Absage kam, war groß.
Doch weder Enes noch seine Freunde und Helfer gaben auf. Zum 1. Januar 2016 trat dann die geänderte Beschäftigungsverordnung in Kraft. Damit können Menschen aus Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Montenegro und Serbien unter einfacheren Voraussetzungen in Deutschland leben und arbeiten. Auch wenn nach wie vor zahlreiche Beh� �rdengänge, Genehmigungen und Unterlagen erforderlich sind, müssen die Ausbildung oder der ausgeübte Beruf nun nicht mehr zwangsläufig auf der Positivliste der Arbeitsagentur stehen.
"Nach unzähligen Anträgen gab die deutsche Botschaft in Sarajevo Ende April endlich grünes Licht und wir dürfen Enes ab Mai in unserem Team begrüßen", so Ron Woydowski. "Der Tag, als der Anruf kam, war etwas ganz Besonderes. Mitzuerleben, wie eine ganze Familie unter massiver Diskriminierung und Verfolgung leidet, dennoch den Mut aufbringt, in der Heimat alles aufzugeben und in einem anderen Land ganz von vorn anzufangen, verdient größten Respekt."
Alle Infos zum Unternehmen sowie zu weiteren Themen wie Heizung Odenthal, Bäder Bergisch Gladbach, Solar Bergisch Gladbach und mehr sind unter http://www.woydows ki.de zu finden.
Woydowski GmbH
Ron Woydowski
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