Der Vorstandsvorsitzende der Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerke, Rolf Martin Schmitz, äußerte sich am Ende eines Interviews über die Situation im Hambacher Forst mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" am 13.10.2018 zu den "Erneuerbaren Energien". Sie erwirtschafteten mehr als die Hälfte des Betriebsergebnisses, obwohl ihre installierte Leistung weniger als ein Viertel der konventionellen Kraftwerke von RWE ausmache.
Diese Aussage verleitet sachunkundige Leser zum Glauben, Ökostrom sei eine wirtschaftliche Lösung für die Stromversorgung. Doch das Gegenteil ist der Fall. Ökostrom ist im Mittel dreimal teurer als Strom aus Dampfkraftwerken und darüber hinaus nicht planbar. Sein technischer Wert ist daher gering. Wie kann dieser teuer erzeugte, aber fast wertlose Ökostrom Gewinne abwerfen? Die Wendepolitik macht es möglich.
Herr Schmitz sagte im Interview wörtlich: "Wir werden 8,6 Gigawatt aus Erneuerbaren Energien haben und rund 38 Gigawatt aus konventionellen Kraftwerken inklusive vieler Gaskraftwerke. Aber was viel entscheidender ist: Wir werden 60 Prozent unseres Ergebnisses aus den Erneuerbaren erwirtschaften." Das Ergebnis beläuft sich nach einer anderen Stelle im Interview auf drei Milliarden Euro jährlich.
Lukrative Vergütung von Ökostrom reicht nicht
Nach diesen Angaben müsste RWE sofort alle Dampfkraftwerke aufgeben und nur noch "lukrative" Ökostromanlagen betreiben. Warum macht das RWE nicht? Dazu muss man sich die Gesetze zur Energiewende, in vorderster Reihe das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), anschauen. Nach diesem Gesetz muss Ökostrom zu jeder Tages- und Nachtzeit, egal ob er genutzt werden kann oder nicht, bevorzugt und mit einer lukrativen Vergütung in das Stromnetz eingespeist werden. Wie lukrativ die Vergütung ist, lässt sich leicht ausrechnen. Ein Windparkbetreiber mit Anlagen von 20 Megawatt (MW) ist mit der gesetzlich festgelegten Vergütung ohne eigenes Kapital Einkommensmillionär.
Nach dieser Faustformel müsste RWE mit den Ökostromanlagen von 8.600 MW 430 Millionen Euro Gewinn verbuchen. Doch nach den Angaben von Herrn Schmitz bringen die Ökostromanlagen einen Ertrag von mehr als 1,5 Milliarden Euro. Wie kann man das erreichen?
Ökostrom-Dumping führt zu Gewinnen
Der nicht planbare Ökostrom mit schnell wechselnden Leistungen hat praktisch keinen Wert. Wer kann schon Strom gebrauchen, der nach dem Einschalten plötzlich wegbleibt oder immer schwächer wird? Dieser wertlose Strom wird zu Dumpingpreisen über die Börse "entsorgt". Übersteigt das Stromangebot die Nachfrage, wer den sogar Zuzahlungen für die "Entsorgung" fällig. Ökostrom kann man also zu Recht als Fake-Strom bezeichnen.
Um den Fake-Strom loszuwerden, müssen die Dumpingpreise unter den Preisen der Dampfkraftwerke liegen, sonst würde ihn niemand kaufen. Die Dumpingverluste muss der Verbraucher als EEG-Umlage bezahlen. Er verarmt so immer mehr.
Die Dumpingpreise des Ökostroms führen zu extrem niedrigen Börsenpreisen. Die eingespeisten Ökostrommengen kauft RWE zu den niedrigen Börsenpreisen zurück und etikettiert sie beim Verkauf als zuverlässigen Strom von Dampfkraftwerken. Die Stadtwerke im Ruhrgebiet, die maßgebenden Aktionäre von RWE, finanzieren den Etikettenschwindel und bescheren RWE kräftige Gewinne.
Regelkraftwerke für Ökostrom verbessern den Ertrag
Darüber hinaus erfordern die schwankenden Leistungen des Ökostroms Regelkraftwerke, die zusätzliche Leistung liefern, wenn beispielsweise der Wind nachlässt, und die ihre Leistu ng drosseln, wenn der Wind auffrischt. Regelstrom wird weitaus besser bezahlt als Grundlaststrom. RWE kann mit seinen Kraftwerken jederzeit Regelstrom liefern.
Lukrative EEG-Einspeisevergütungen, staatlich verursachte Dumpingpreise an den Strombörsen und die mit dem Ausbau von Ökostromanlagen zunehmenden Regelstrommengen sind Ursachen für die unglaublichen Gewinne von RWE aus dem Betrieb von Ökostromanlagen.
Die Gewinne fußen auf Gesetzen und Verordnungen zur Durchsetzung der Energiewende, nicht auf freiem wirtschaftlichem Handeln. Es mehren sich die Stimmen, die Energiewende zu beenden, weil auch nach 20 Jahren Förderung und Erprobung der Ökostrom keine wirtschaftliche, umweltfreundliche und technische Lösung bietet. Die Wende ist verkommen zu einer unsozialen Verteilung von unten nach oben. Es wird spannend, woher die Gewinne von RWE kommen, wenn die Wende beendet wird.
Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel
Pressesprecher NAEB e.V. S tromverbraucherschutz
www.NAEB.info und www.NAEB.tv
[1] Bildquelle: StockKosh-Business-3.jpg
RWE Power: Innovationszentrum Kohle
16. März 2010 | Im Innovationszentrum Kohle bündelt RWE Power ihre Forschungsaktivitäten zur CO2-Reduzierung und klimafreundlichen Kohleverstromung. Am modernsten Braunkohlenkraftwerksblock der Welt in Bergheim betreibt das Unternehmen Deutschlands erste CO2-Wäsche, eine Prototypanlage zur Vortrocknung von Braunkohle (WTA) und einen REAplus-Hochleistungswäscher für eine verbesserte Staub- und Schwefeldioxid-Abtrennung aus dem Rauchgas. Beim RWE-Algenprojekt wird Kohlendioxid in eine pflanzliche Substanz eingebunden. Das jüngste Vorhaben ist die Kooperation zwischen RWE und BRAIN, einem Biotechnologieunternehmen. Ziel der Zusammenarbeit: Kohlendioxid mit Mikroorganismen in Biomasse oder direkt zu Wertstoffen umzuwandeln.
www.group.rwe/innovation-wiss en-nachbarschaft/rohstoffe-energietraeger/braunkohle
www.youtube.com/watch?v=Wv99dNuzTuA
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