Der demografische Wandel hat auch Österreich voll im Griff. Der Anteil der über 64-Jährigen hat in den letzten Jahren stark zugenommen und wird auch weiter steigen. Auch wenn die Menschen inzwischen länger gesund und selbstständig sind als früher, ist die Nachfrage nach professionellen Pflegediensten kaum mehr zu erfüllen. Bereits seit einigen Jahren sind wir in der Pflege zu einem hohen Prozentsatz auf Zuwanderer angewiesen. Geht es so weiter, steuern wir auf einen handfesten Pflegenotstand zu. Wenn wir dieses gesellschaftliche Problem möglichst schnell in den Griff bekommen wollen, muss Pflege ganzheitlich betrachtet werden.
Tatsache ist: Der Umgang mit pflege- und hi lfsbedürftigen Menschen ist ein Thema, welches uns früher oder später alle betreffen wird, egal ob als Pflegefall, Angehörige*r, Pflegepersonal oder Pflegegefährdete*r. Um eine nachhaltige, menschenwürdige und leistbare Lösung zu finden, müssen wir den bisherigen Pfad verlassen und uns fragen, wie wir es besser machen können.
Ein Blick nach Skandinavien
Die immer älter werdende Gesellschaft und die Pflegeproblematik sind bereits in vielen Ländern auf den nationalen Dringlichkeitsagenden ganz weit nach oben gerückt. Verschärft durch die Corona-Pandemie, und durch die immer lauter werdenden Hilferufe aus der Pflegebranche, haben auch viele Regierungen den Handlungsbedarf bereits erkannt. Es muss etwas getan werden, nur was? Wie so oft lohnt sich auch hier ein Blick in den Norden Europas. Die skandinavischen Länder, allen voran Dänemark, gehen schon länger einen anderen Weg als der Rest der Welt. Die Daten zeigen: Es funktioniert.
Dänem ark hat im Gesundheitswesen ähnliche Pro-Kopf-Ausgaben wie Österreich, aber wesentlich weniger pflegebedürftige Menschen. In dem skandinavischen Land hat man bereits vor über dreißig Jahren einen mutigen Schritt gewagt. Bereits 1988 wurde der Ausbau von Seniorenheimen per Gesetz limitiert. Bestehende Seniorenheime wurden nach und nach in eigenständige Wohneinheiten umgewandelt. Pflege hat in Dänemark eine stark ausgeprägte soziale Dimension und die Prävention setzt bereit in jüngeren Jahren ein. Das Grundprinzip, Menschen dabei zu helfen, sich selbst zu helfen, hat sich bewährt. Die Gemeinden stellen jedem Hilfsbedürftigen ab einem gewissen Alter einen Case-Manager zur Seite, der beratend eingreift. In Österreich könnten ganzheitliche Lebensbegleiter*innen diese Aufgabe übernehmen.
Die Ausbildung
Professionelle Lebensbegleitung soll Menschen rechtzeitig auf das Älterwerden vorbereiten, kann aber auch im Kinder- und Jugendbereich eingesetzt werde n. Die zertifizierte Ausbildung zum/r ganzheitlichen Lebensbegleiter*in umfasst 3 Semester mit 18 Theorie-Modulen, die allesamt online und Großteils bei freier Zeiteinteilung absolviert werden können. Die Kosten sind, im Vergleich mit ähnlich umfangreichen Ausbildungen, sehr überschaubar.
Die Lehrinhalte behandeln Themen wie Persönlichkeitsentwicklung, menschliche Entwicklung allgemein, aber auch Kommunikation, Pädagogik, Betreuungsmethoden, Gesundheit und Ernährung sowie Fragen zum Interkulturellen Zusammenleben. Nach Abschluss des Theorieteils folgt ein 300-stündiges Praktikum in mehreren Einrichtungen, eine schriftliche Diplomarbeit sowie eine mündliche Abschlussprüfung. Danach sind die Teilnehmer*innen befähigt als pädagogisch qualifizierte ganzheitliche Lebensbegleiter*innen im Kinder-, Jugend-, oder Seniorenbereich tätig zu sein.
Lebensbegleiter*innen - die Pioniere eines neuen Systems Der flächendeckende Einsatz von Lebensbegleiter*innen im Seniorenbereich ab 60, ist ein nachhaltiger und kostensparender Weg aus der Pflegemisere. Lebensbegleiter*innen stehen ihren Klienten mit Rat und Tat zur Seite und füllen die Lücke zwischen analytisch beratenden Berufen (wie z. B. Lebensberatung, Psychotherapeut, Arzt) und Personenbetreuung (24-Stunden-Betreuung vor Ort). Sie nehmen selbst aber keine beratende Funktion ein, bieten Menschen allerdings professionelle Betreuung und Begleitung und helfen in allen Bereichen des täglichen Lebens. Durch die aktive Förderung eines gesünderen Lebensstils können Lebensbegleiter*innen
allen Menschen in Österreich mehr "gesunde Jahre" und weniger Zeit in Pflege ermöglichen. Das
Ziel steht fest, machen wir uns gemeinsam auf den Weg. Wir sind es uns schuldig!
Sollten wir Sie neugierig gemacht haben, werfen Sie auch einen Blick in unser umfangreiches Whitepaper, welches sich intensiv mit dem Ausweg aus der Pflegemisere und dem Angebot der zertifizierten Lebensbe gleiter*innen beschäftigt.
Holen Sie sich das kostenfreie Whitepaper zum Thema "Lebensbegleitung": https://www.improve.or.at/anforderung.html
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Karl H. Schrittwieser
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