Sonntag, 2. Februar 2025

Die Deindustrialisierung der BRD geht weiter

Die Deindustrialisierung der BRD geht weiter NAEB-Rundbrief per E-Mail empfangen [2]
NAEB 2423 am 11. November 2024

Die Maßnahmen zur Rettung der deutschen Industrie müssen erfolglos bleiben, solange die Energiewende zur Weltklimarettung die Politik bestimmt.

Die Hiobs-Botschaften häufen sich. Fast alle Betriebe der Auto- und Chemieindustrie und viele weitere Branchen melden Umsatzverluste und Gewinneinbrüche. Sie wollen Standorte schließen und zehntausende Mitarbeiter entlassen, weil die Produktion in der Bundesrepublik Deutschland weit davon entfernt ist, wettbewerbsfähig zu sein. Hauptgrund sind zu hohe Energiekosten durch di e Energiewende. Hinzu kommt, dass die Energieversorgung immer unsicherer wird. Die teure Zufallsenergie von Wind- und Solaranlagen kann kein Industrieland sicher versorgen. Mit der geplanten Schließung der Braunkohlekraftwerke wird die Nutzung des letzten heimischen Energieträgers aufgegeben. Sichere Energie muss die Bundesrepublik Deutschland dann vollständig importieren und wird so leicht erpressbar. Die Industrie braucht preiswerten Strom, der verlässlich rund um die Uhr verfügbar ist. Daher verlegen Firmen, die noch genügend Kapital haben, ihre Produktion in Länder mit einer preiswerten und sicheren Energieversorgung.

Energie vervielfacht Leistung
Energie ist der Schlüssel zum Wohlstand. Der Mensch ist ein schwaches Wesen. Seine Leistung liegt bei 100 Watt. Ein Kilowatt ersetzt die Leistung von 10 Menschen. Diese Leistung steht im Mittel jedem Einwohner in der Bundesrepublik Deutschland rund um die Uhr als Strom zur Verfügung. Das heißt, jeder Stromkun de verfügt mit der Nutzung von Strom über zehn "Arbeitssklaven". In den USA sind es über zwanzig. China hat inzwischen europäische Werte erreicht. Hinzu kommt die Leistung aus Treib- und Brennstoffen.

Wohlstand kann nur gehalten und vermehrt werden durch mehr Energie, die Geräte und Maschinen antreibt und Arbeitskräfte ersetzt. Diese Energie muss bezahlbar und jederzeit verfügbar sein. Nur so können soziale Lasten, Renten und Pflegekosten geschultert werden. Auch die Industrie braucht für eine wettbewerbsfähige Produktion mehr preiswerte Energien, die Maschinen mit größerer Leistung und wachsender Automatisierung antreiben.

Hohe Energiekosten und schwankende Verfügbarkeit sind Gift für den erreichten Wohlstand. Die Energiewende zeigt das immer deutlicher. Seit mehr als 15 Jahren wandert Industrie aus der Bundesrepublik Deutschland ab. Dies wird deutlich, wenn man sich die Reinvestitionsquote ansieht. Das sind die Investitionen geteilt durch die Abschreibungen in Prozent. Die Quote liegt seit vielen Jahren bei 90 Prozent. Das heißt, zehn Prozent der Anlagen wurden außer Betrieb gesetzt. Stattdessen wurde im Ausland investiert. Durch die Ampelpolitik ist die Quote auf fast null gesunken. Die Industrie wagt keine Investitionen mehr in der Bundesrepublik Deutschland.

Subventionen retten keine Industrie
Mit Subventionen will Bundeswirtschaftsminister Habeck wieder Investitionen anregen. Die Chip-Fabriken in Dresden und Magdeburg sind ein Beispiel. Für den Bau der Fabriken wurden viele Milliarden Euro an Subventionen bereitgestellt. Doch trotz der hohen staatlichen Zuschüsse konnten die investitionswilligen Firmen keine ausreichende Rendite mit den hohen und unsicheren Energiekosten in der Bundesrepublik Deutschland errechnen. Sie haben ihre Ansiedlungspläne wieder zurückgezogen.

Investitionen in Produktionsbetriebe sollten grundsätzlich mit privatem Kapital finanziert werden. Damit übernehme n die Kapitalgeber auch das Risiko von Verlusten. Minister, die mit Subventionen die Industrie stützen und erhalten wollen, gehen dagegen kein Risiko bei falschen Entscheidungen ein. Sie entscheiden, ohne zu haften.

Klimaprojekte ohne Erfolgskontrolle
Bei vielen mit Steuern finanzierten Projekten zur Energiewende und zur Weltklimarettung ist dies der Fall. Geld fließt auf Antrag der Projektträger. Eine Kontrolle über die Verwendung und den Erfolg des Projektes bleibt in vielen Fällen aus. Das hat der Bundesrechnungshof mehrfach festgestellt und bemängelt. So wird Steuergeld verschleudert. Die zuständigen Minister sind frei von jeglicher Haftung.

Energieverbrauch zur Klimarettung
Der bisherige Bundesfinanzminister Lindner hat in einem Positionspapier die Lage in der Bundesrepublik Deutschland recht schonungslos dargestellt. Danach sind viele Gesetze überflüssig. Sie binden Fachkräfte in den Firmen für fragwürdige Dokumentationen, vergrö� �ern die Behörden und schränken die freie Entscheidung immer mehr ein. Das gilt laut Lindner auch für die Energie- und Klimapolitik. Doch er will trotzdem die Energiewende zur Weltklimarettung, wenn auch mit Abstrichen, beibehalten. Er will vor allem die CO2-Emissionen aus der Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas verringern, ohne die Nutzung von Kohlenwasserstoffen einzuschränken. Das CO2 soll aus dem Abgas separiert und unterirdisch langfristig gespeichert werden (CCS: Carbon Capture and Storage). Das Verfahren verbraucht knapp die Hälfte des erzeugten Kraftwerkstroms. Es ist ein Beispiel für zusätzlichen Energieverbrauch statt Energienutzung.

Viele Projekte der Energiewende verursachen zusätzlichen Energieverbrauch. Am größten ist er bei grünem Wasserstoff als Energieträger. Wird Wasserstoff mit Windstrom erzeugt, gespeichert und bei Bedarf in Gaskraftwerken wieder verstromt, gehen 80 % des eingesetzten Windstroms verloren. Die Vergütungskosten von kna pp 10 Cent/kWh für den Windstrom steigen auf 50 Cent für den nach der Speicherung wieder erzeugten Strom. Weiter muss Strom exportiert werden, wenn zu viel erzeugt wird. Sonst wird das Netz überlastet. Die vielen Wind- und Solaranlagen erzeugen bei Sonnenschein und Starkwind bereits jetzt Überschussstrom, der zunächst nach dem EEG teuer vergütet und dann kostenpflichtig exportiert wird (negative Börsenpreise). Bis Ende Oktober 2024 war dies während 498 Stunden der Fall. Mit jeder weiteren Wind- und Solaranlage muss mehr Strom exportiert werden. Das Speichern von Strom erzeugt hohe Verluste. Ausreichende Stromspeicher sind unbekannt.

Keine Kehrtwende in der Energiepolitik
Herr Lindner und die CDU mit Herrn Merz an der Spitze wollen weiter mit der Energiewende das Klima retten. Eine Kehrtwende in der Energiepolitik ist daher unabsehbar, wenn Herr Merz die Regierung übernimmt. Die einzige Partei im Bundestag, die die Energiewende beenden will, ist die AfD. Auc h die Neugründungen WerteUnion und BSW tendieren beim Thema Energieversorgung in Richtung der etablierten Parteien. In der derzeitigen politischen Landschaft wird es daher eine Fortführung der Energiewende geben, die die Deindustrialisierung weiter treibt und Wohlstand vernichtet.

Eine realistische Energiepolitik kann nur auf preiswerten und jederzeit verfügbaren heimischen Energieträgern beruhen. Braunkohle ist noch für viele Jahrzehnte vorhanden. Sie muss weiter zur Stromerzeugung genutzt werden. Statt Braunkohlekraftwerke zu schließen, müssen sie ausgebaut werden. Weiter müssen durch Fracking die Öl- und Gasvorkommen im Schiefergestein der Bundesrepublik Deutschland erschlossen werden. Dann muss nur noch Steinkohle importiert werden, die auf der ganzen Erde reichlich vorhanden ist. Nur so kann wieder eine bezahlbare und sichere Energieversorgung erreicht werden, die die Deindustrialisierung stoppt und die Bundesrepublik Deutschland wieder wettbewerbsfähig ma cht.

Die Forderungen des Stromverbraucherschutzes NAEB
1. Klimawandel hinnehmen: EE-Strom aus Sonne, Wind und Biogas samt EEG beenden
2. Nord-Stream reparieren, weiterhin Erdgas statt Wasserstoff (H2) nutzen
3. Weiterhin Kohlestrom nutzen, Kraftwerke reaktivieren, keine CO2-Langzeitspeicherung
4. CO2-Abgabe beenden, Klimaschutzgesetz aussetzen, Klimafonds und Transformationsfonds auflösen
5. kein Heizungsverbot, kein Wärmepumpenzwang, Wärmeschutzverordnung von 1995
6. E- / Bio-Fuels und Batterie-Kfz-Mobilität stoppen
Diese sechs Aktionen gegen Ampel und CDU/CSU per AfD durchsetzen

Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel
Pressesprecher NAEB e.V.i.L. Stromverbraucherschutz
www.NAEB.info und www.NAEB.tv


[1] Bildquelle: 1600Stock-industry-99964bd71f173032fc00dc13
[2] https://www.naeb.info/Beitritt.htm



Satire: Habeck bei Aktuelle Kamera
17 . November 2024 | Snicklink
https://www.youtube.com/watch?v=Svf-rBq5BvA


"Made in Germany" am Ende? | Am Puls
15. Oktober 2024 | ZDF heute Nachrichten
Wir sind stolz auf unsere Autos, unseren Stahl, auf "Made in Germany". Doch hört man sich um in Unternehmen, in der Wirtschaft und der Industrie, wird klar: Die Stimmung ist schlecht, der Standort Deutschland verliert immer mehr an Strahlkraft. ZDF-Wirtschaftsreporter Florian Neuhann reist quer durchs Land und fragt: Ist die Lage wirklich so schlecht? Steht Deutschland vor dem Ausverkauf? Was heißt das für die Menschen im Land - und was muss passieren, damit die deutsche Industrie wieder wächst?
https://www.youtube.com/watch?v=z8F9VwciMDY

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