Sind Managed Futures - von den Fondsinitiatoren als Königsklasse der Investments bezeichnet - wirklich etwas für Anleger mit EUR 20.000,-- Mindestanlagekapital, die in einen Publikumsfonds investieren? Gibt es tatsächlich elektronische Handelssysteme die Geldanlageverluste vermeiden? Diese Fragen stellten sich immer mehr Anleger, die seit Ende 2011 / Anfang 2012 ihr Geld in die PANTHERA Asset Management Global Trading A GmbH & Co. KG investiert hatten. Nachdem schon die Fonds der Selfmade Capital und der NCI New Capital Invest vor dem Aus stehen, und sich mittlerweile auch bei der EGI EURO GRUNDINVEST die Frage nach dem Verbleib der eingesammelten Anlegermillionen stellt, war es um die Beteiligungen an der PANTHERA Asset Management Global Trading A GmbH & Co. KG zuletzt auffällig ruhig geworden. Wie bei allen von dima24.de Grüner Malte Hartwieg initiierten Fonds waren die Versprechungen an die Anleger vollmundig:
Anlageerfolg unabhängig von der Entwicklung einzelner Märkte
Mit Prospekt vom 02.12.2011 wandte sich die PANTHERA Asset Management Consulting GmbH mit Business-Center Sitz in Frankfurt am Main als Anbieterin, Prospektherausgeberin und Prospektverantwortliche an bis zu 2499 Kleinanleger. Das Angebot sollte Anleger von den Möglichkeiten sogenannter Managed Futures profitieren lassen, die mit bewährten vollautomatischen Handelssystemen ge- und verkauft werden sollten. Aufgrund von Investitionsmöglichkeiten in eine große Anzahl gehandelter Finanzinstrumente sollte der Anlageerfolg unabhängig von der Entwicklung ein zelner Märkte sein und die eingesetzten Handelssysteme sollten voneinander unabhängig unterschiedlichen Trends folgen, so dass für den Anlageerfolg der Anleger steigende oder fallende Märkte keine Rolle spielen sollten.
Keine laufenden Ausschüttungen, Wiederanlage von (Mindest-)Gewinnen
Die Sammlung von Kapital der Kleinanleger in der Fondsgesellschaft sollte es diesen ermöglichen von Anlagegeschäften zu profitieren, die an sich nur größeren Vermögen vorbehalten sind. Jedem Anleger wurden bezogen auf sein angelegtes Geld Mindestgewinne von jährlich wenigstens 11,6% zugesichert. Durch die Wiederanlage dieser Mindestgewinne sollte eine weitere Vermögensmehrung stattfinden. Laufende Auszahlungen waren dagegen bei diesem Beteiligungsangebot nicht vorgesehen.
Verschachtelte Fondskonstruktion
Die Beteiligung der Anleger über eine Treuhandkommanditistin (TVB Treuhand und Verwaltungsgesellschaft für Beteilig ungen GmbH & Co. KG) an der Emittentin, PANTHERA Asset Management Global Trading A GmbH & Co. KG ist üblich und nicht kritisch zu würdigen, wenn auch Recherchen wiederum die Verwendung von Businesscenter-Adressen und einer ehemaligen dima24.de-Vermittlerin als Geschäftsführerin Fragen aufwarfen. "Wie schon bei den Fonds der Selfmade Capital, der NCI New Capital Invest und der EGI EURO GRUNDINVEST deutet aus unserer Sicht vieles darauf hin, dass hier eine Strohmann-Problematik vorliegt und es einen ganz anderen Hintermann gibt", so Rechtsanwalt Stefan Forster von Lachmair & Kollegen. Soweit die Emittentin jedoch eine typisch stille Beteiligung an der PANTHERA Asset Management Global Trading Invest GmbH eingeht, die wiederum unmittelbar oder mittelbar in die FTT Strategy Trading Luxembourg S.A. investiert, wird das Anlagekapital einer Kontroll- und Zugriffsmöglichkeit der Anleger entzogen und die eine Überprüfung des Anlageerfolges erschwert. Auch von dieser Gestaltungsmöglich keit wurde bereits bei den anderen von dima24.de Gründer Malte Hartwieg initiierten Fonds wie denen der EGI EURO GRUNDINVEST regelmäßig Gebrauch gemacht. Rechtsanwalt Moritz Schmidt von Lachmair & Kollegen: "Der Anleger als Treuhandgesellschafter hat damit kaum Möglichkeiten, die konkrete Investition des Anlegerkapitals zu kontrollieren oder gar darauf Einfluss zu nehmen."
Unklare Investitionsziele für Anlagekapital, keine Kontrollmöglichkeit für Investitionen
Nähere Informationen wie und wofür das Anlegerkapital konkret verwendet werden soll enthält der Prospekt nicht. Die Mittelverwendung beschränkt sich nur auf die Ebene der Fondsgesellschaft, die das Kapital der Anleger abzüglich der sogenannten Weichkosten in eine typisch stille Beteiligung an der PANTHERA Asset Management Global Trading Invest GmbH einzahlt, die es weiter in eine Zielgesellschaft investiert, die wiederum die eigentlichen Investitionen in Managed Futures vornehmen soll. Erstmalig nach 36 Monaten ist eine Beendigung der Anlage für den einzelnen Anleger durch Kündigung seiner Beteiligung möglich. Angesichts des näher rückenden Termins dürfte sich den rechtzeitig kündigenden Fondszeichnern bald offenbaren, ob das eingesammelte Kapital substantiell investiert wurde oder Gewinne tatsächlich nur auf dem Papier bestanden. Zweifel sind angebracht, da die Anleger seit Monaten keinerlei Mitteilungen über den Stans Ihres Investments bekommen haben.
Risikoreiche Investitionen - Risiken beherrschbar?
Gemäß Prospektmaterial und den von der dima24.de lancierten Analysen und Presseartikeln plante die FTT Strategy Trading Luxembourg S.A. weltweit an den Finanz- und Kapitalmärkten zu investieren. Insbesondere sollte dabei in Anlageinstrumente mit Hebelwirkung wie etwa Futures investiert werden. Diese unterliegen größeren Wertschwankungen als traditionelle Investmentfonds, was zum einen höhere Gewinne verspricht , zum anderen weitaus größere Verlustrisiken. Nicht nur deshalb sind derartige Produkte grundsätzlich kaum für Klein- und Privatanleger bestimmt. Nach Angaben der Initiatoren soll FTT Strategy Trading Luxembourg S.A. diese Risiken allerdings beherrschen und hohe Renditen bei geringem Risiko auch für Kleinanleger ermöglichen. In den Veröffentlichungen der Initiatoren wurde deshalb auch stets mit einer durchschnittlichen Wertentwicklung von 37 % für den Zeitraum 2004 bis 2012 geworben. Vor dem Hintergrund der bis heute andauernden sehr positiven Börsenentwicklung wurde den Anlegern dadurch Sicherheit suggeriert, zumal in den Veröffentlichungen der Initiatoren stets betont wurde, dass Futures auf Agrarprodukte, Nebenwertindizies und illiquide Rohstoffe "nur in seltenen Fällen" gehandelt" werden. Dass diese Zahlen auch in den Analysen des dima24.de-Phantoms und "Chefökonomen" Georg Altendorf verbreitet wurden, dürfte wenig zur Beruhigung der Anleger beitragen. Behauptungen, es handele sich dabei nur um ein Pseudonym der Initiatoren und dima24.de-Hintermänner blieben bislang unwiderlegt.
Selfmade Capial und NCI New Capital Invest Fonds in der Krise - droht Panthera-Anlegern vergleichbares Schicksal?
Die Beteiligungen an der PANTHERA Asset Management Global Trading A GmbH & Co. KG wurden wie auch die Fonds der Selfmade Capital, der NCI New Capital Invest und der EURO GRUNDINVEST hauptsächlich durch das dima24.de Vertriebsimperium des Selfmade-Millionärs Malte Hartwieg vertrieben. Trotz angeblichem Sitz in Frankfurt und zwischengeschalteter Geschäftsführer zeigten Recherchen der Münchner Bank- und Kapitalmarktrechtskanzlei Lachmair & Kollegen schnell, dass auch in diesem Fall Malte Hartwieg als Initiator hinter den Fondsgesellschaften steckt, zumal er auch als Geschäftsführer der Panthera Asset Management Consulting GmbH, Herausgeberin des Anlageprospekts der PANTHERA Asset Management Global Trading A GmbH & Co. KG fungierte. Wie schon bei dessen übrigen Fondsprojekten zeigte sich schnell, dass die zwischenzeitlichen Befürchtungen der Anleger absolut berechtigt waren. Auch im Fall der PANTHERA Asset Management Global Trading A GmbH & Co. KG wurden die Anleger bald von Malte Hartwiegs Anwälten angeschrieben, dass Unklarheiten über die tatsächlichen Investitionen der Anlegergelder bestünden. Nach dem Desaster bei den anderen von Malte Hartwieg initiierten Fonds der Selfmade Capital und der NCI New Capital Invest und den Unregelmäßigkeiten bei der EGI EURO GRUNDINVEST deutet für die Rechtsanwälte Stefan Forster und Moritz Schmidt von Lachmair & Kollegen alles darauf hin, dass sich gleiches auch bei der PANTHERA Asset Management Global Trading A GmbH & Co. KG wiederholen könnte, zumal es auch hier konzeptgemäß keinerlei Möglichkeit für die Anleger gibt, die Verwendung ihres Kapitals zu nachzuvollziehen oder gar darauf Einfluss zu nehmen: "Unsere bisherigen Recherchen deuten nich t darauf hin, dass die Anlegergelder bei der PANTHERA Asset Management Global Trading A GmbH & Co. KG besser aufgehoben sind als bei den anderen notleidenden Fonds. Der tatsächliche Anlageerfolg dürfte sich erst bei Beendigung der Beteiligung zeigen."
Update: FTT hat Großteil der Anlegergelder wohl verzockt !!!
Was schon seit Monaten befürchtet wurde, ist eingetreten. Wie schon im Fall der Selfmade Capital und der NCI New Capital Invest haben sich die Malte Hartwieg vertretenden Kölner Rechtsanwälte Klumpe, Schroeder und Partner inzwischen auch mit den Investmentverantwortlichen des Fonds getroffen. Wie bei den anderen von Malte Hartwieg initiierten notleidenden Fonds fällt die bisherige Bilanz, soweit bekannt verheerend aus. So schildert der Vorsitzende des Verwaltungsrates der FTT Strategy Trading Luxembourg S.A. Farshid Tremel den Kapitalbedarf als "dringend und kurzfristig". Eine von ihm vorgeschlagene Kapitalerhöhung von wurde bei dem treffen als unrealistisch verworfen. Wie schon die "Investmentverantwortlichen" der anderen von Malte Hartwieg initiierten und vertriebenen Fonds der Selfmade Capital und der NCI New Capital Invest besteht auch Farshid Tremel darauf, dass alle an "ihn" überführten Gelder der Fondsgesellschaft vertragsgerecht investiert worden seien und seine Gesellschaften mit einem "sehr schmalen Kostenbudget gearbeitet hätten". Widersprüchliche, hilflos und bezeichnend für Management und Situation der Investmentgesellschaft sind die vorgeschlagenen Rettungsmaßnahmen:"Radikale Kostensenkung bei Personal, Miete pp. Möglich wäre die Verlegung des tatsächlichen Geschäfts der Gesellschaft an seine Privatanschrift, verbunden mit einer Reduktion des Standortes Luxemburg auf eine Büroadresse." Am deutlichsten bezeichnet die Situation des Fonds wohl die knappe Aussage:"Es findet kein Handel mehr statt." Demnach sind aus der Sicht von Farshid Tremel die Anlegergelder nicht mehr realisierbar, da d en Gesellschaften kein Kapital mehr zur Verfügung stehe um gegebenenfalls durch weitere Investments/Spekulationen die derzeit gegebenen Verluste zu neutralisieren. Im Schreiben von Malte Hartwiegs Rechtsanwälten wird Tremel zitiert, wie er wortreich den Verlust der Anlegermillionen darstellt. Angeblich sei das Geld in diverse Kapitalmarktinstrumente, insbesondere Anleihen-Futures investiert worden. Bis Ende 2012 seien die Anlagen angeblich nur rund 10 % hinter Plan zurückgeblieben. Der Schluss, den die Investmentverantwortlichen daraus zogen, sagt viel über das so in den Fondsprospekten angepriesene hochprofessionelle System der FTT Strategy Trading Luxembourg S.A. aus: "Die Verluste seien aufgrund der Erfahrung früherer Spekulationen jedoch nicht von besonderer Bedeutung gewesen, da kurzfristige Negativentwicklungen durch spätere höhere Gewinne durchaus wieder aufzuholen seien. Allerdings sei einzuräumen, dass er aufgrund der in der Folge erlittenen Verluste auch in spekula tivere und riskantere Anlagen investiert habe." Das Resultat dieser ausgefeilten Investmentstrategie ist für die Anleger bitter: "Statt überproportionale Gewinne abzuwerfen hätten sich dann allerdings höhere Verluste bis hin zum nunmehr gegebenen Totalverlust eingestellt." Damit gibt es auch eine Erklärung für die seit Monaten ausgebliebenen monatlichen Übersichten zum Stand der Investitionsentwicklung. Als das Anlegerkapital verzockt war, gab es nichts mehr zu vermelden.
Vom "Aktionär" über "Kapital-Rating" zum Verwaltungsratsvorsitzenden der FTT
So erschreckend die Zustände bei der FTT Strategy Trading Luxembourg S.A. sind, umso ungeheuerlicher sind die Querverbindungen ins restliche Spinnennetz des Initiators und dima24.de Gründers Malte Hartwieg. Bis 2011 war Farshid Tremel Redakteur bei der Zeitschrift "Der Aktionär", zuletzt sogar als Ressortleiter Investmentfonds. Für viele dima24.de Anleger waren die Lobartikel in "Der Aktionä r" mitentscheidend für Ihre Anlageentscheidung. Regelmäßig wurden auch in Anschreiben der dima24.de direkt darauf Bezug genommen oder es wurden gar Kopien davon an Anleger geschickt. Wie das "Handelsblatt" nahelegt, deutet vieles darauf hin, dass die stets positiven Artikel über Selfmade Capital, NCI New Capital Invest oder auch PANTHERA von Farshid Tremel verfasst wurden. Auch für eine zweite wesentliche Verkaufshilfe diverser Malte Hartwieg-Fonds zeigte sich das Multitalent verantwortlich. Als Geschäftsführender Gesellschafter der Kapital Rating FTT GmbH war er verantwortlich für die von der dima24.de verbreiteten stets positiven "Ratings" der Firma Kapitalrating FTT GmbH. Rechtsanwalt Stefan Forster kommt deshalb zum Schluss: "Nach unserer Auffassung bestätigt sich hier wieder einmal, dass bei den von der dima24.de vertriebenen Fonds Vertrieb und Initiatoren eng miteinander verbunden waren. Wie sich bei der PANTHERA Asset Management Global Trading A GmbH & Co. KG besonde rs deutlich zeigt, einmal mehr zum Nachteil für die Anleger. Ein Erfolg des Fonds aus eigener Kraft ist in diesem Fall nach unserer Ansicht damit unwahrscheinlich. Besonders im Fall der PANTHERA Asset Management Global Trading A GmbH & Co. KG sehen wir aber Schadensersatzansprüche auf vollständige Rückabwicklung gegen die verantwortlichen Initiatoren und Hintermänner."
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Rechtsanwälte Wilhelm Lachmair & Kollegen
Rechtsanwalt Stefan Forster
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