In der Vergangenheit war für viele Stadtverwaltungen in der Ukraine das Wort "Tierschutz" ein Fremdwort, insbesondere was den Umgang mit Straßentieren anging. Auch in der Stadt Donetsk wurde vor einigen Jahren bei der Behandlung des Streunerproblems noch auf das Prinzip "Fangen und Töten" gesetzt. Doch spätestens seit der Fußball-Europameisterschaft tut sich etwas in Sachen Tierschutz. Durch das Einwirken lokaler Tierschützer des Tierheims PIF und der Rinat Akhmetov-Stiftung "Entwicklung der Ukraine" auf die Stadtverwaltung von Donetsk verzichtete die Stadt auf Tötungsaktionen. Der Europäische Tier- und Naturschutz e.V. (ETN e.V.) arbeitete von Anfang an gemeinsam mit der Akhmetov-Stiftung auf dieses Ziel hin und hat nun einen Kooperationsvertrag mit dem Bürgermeister von Donetsk und dem Tierheim PIF unterschrieben.
In der Stadt Donetsk gibt es momentan schätzungsweise 10.000 Streuner, deren Zahl nur durch fortwährende Kastrationen nachhaltig begrenzt werden kann. Die Tierschützer des privaten Tierheimes PIF unter Leitung von Viktoria Vasilyeva setzen sich seit langem für eine humane Behandlung und die Kastration der Straßentiere ein und wurden dabei seit 2011 von der Rinat Akhmetov-Stiftung unterstützt. Im Laufe dieser Zusammenarbeit wurde das Tierheim PIF mit Beratung durch den ETN e.V. modernisiert und ausgebaut und Klinikräume errichtet. Bei einem Besuch im Tierheim konnte sich die ETN-Delegation unlängst selbst von den guten Fortschritten und der vorbildlichen Arbeit des Tierheims überzeugen.
Mit Hilfe von Hundefängern und Tierärzten, die der ETN e.V. schulte, konnten PIF und die Akhmetov-Stiftung in den vergangenen zwei Jahren gemeinsam ca. 6.000 Streuner kastrieren. Nun möchte die Stiftung diese Aufgabe nach und nach an die Stadt Donetsk übergeben - ein Wandel, der sorgsam geplant sein will. Der ETN ist bereit, die Stadt Donetsk sowie das Tierheim PIF auf diesem Weg zu unterstützen.
So erklärt sich der ETN in dem am 26. November unterzeichneten Memorandum bereit, die Vertragspartner bei der Aufklärung der Bevölkerung zum Thema Tierschutz zu unterstützen, Hundefänger und Tierärzte zu schulen und beratend bei der Implementierung der "Neuter-and-Release-Methode" (Kastrieren und Freilassen) zur Seite zu stehen. Die Stadt Donetsk verpflichtet sich im Gegenzug zu einer Kooperation mit dem Tierheim PIF und der Anerkennung und Umsetzung des "Neuter-and-Release"-Programms.
"Ziel des Memorandums soll sein, die Arbeit der Vertragspartner zu koordinieren, und dies mit dem Ziel des nachhaltigen Schutzes der Streuner in unserer Stadt. Bisher konnten mehrere Tausend Streuner kastriert und Hunderte vermittelt werden; und diese wichtige Arbeit soll fortgesetzt werden", sagte der Bürgermeister der Stadt Donetsk, Alexander Lukyanchenko.
Der ETN bot an, die Stadt zusätzlich mit Kastrationsaktionen durch das Tierärzteteam des Vereins zu unterstützen. Der Präsident des ETN e.V., Dieter Ernst, legte dem Bürgermeister außerdem nahe, eine Registrierungspflicht für Haustiere einzuführen, da nur so ein weiterer Anstieg der Streunerzahl zu verhindern sei. Freilaufende und ausgesetzte Haushunde tragen erheblich zur Vermehrung der Straßentiere bei, und ihre Registrierung und Kastration ist mithin ein wichtiger Schritt zum Erfolg des Projektes.
"Dieses von der Akhmetov-Stiftung und dem Tierheim PIF ins Leben gerufene Projekt ist einzigartig in Europa und sollte Vorbildcharakter für andere ukrainische Städte haben. Wir freuen uns sehr, die Stadt Donetsk auf ihrem weiteren Weg zu einer tierschutzgerechten Lösung des Streunerproblems zu unterstützen", so Dieter Ernst.
Europäischer Tier- und Naturschutz e.V.
Julia Vasbender
Todtenmann 8 / Hof Huppenhardt .
53804 Much
Deutschland
E-Mail: j.vasbender@etn-ev.de
Homepage: http://www.etnev.de
Telefon: +49 (0) 22 45-61 90-0
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