Ästhetik in der Zahnmedizin - Wie wichtig ist den Patienten gutes Aussehen

Menschen werden sehr von den Medien beeinflusst
Der Mensch trifft zwar meist eine eigene Entscheidung was sein Äußeres, aber er hat oft Vorbilder. Wir erleben es jeden Tag, dass Medien aller Art uns Ideale suggerieren, denen wir es gerne gleichtun dürfen. Es sind Plakate, Werbespots, Katalogbilder und Webseiten, die uns vermitteln, welche Vorstellung die Industrie von einem äußerlich perfekten Menschen hat. Wir sind nicht gezwungen dem nachzukommen, aber wir werden dennoch verführt. Was Kleidung, Make-Up und Frisuren betrifft sind wir flexibel, denn Geschmäcker sind verschieden. Was aber unsere Zähne angeht sind wir angreifbar. Die Zähne eines Menschen begleiten ihn im besten Fall ein ganzes Leben lang. Das viele deshalb etwas eitel sind ist verständlich und auch berechtigt, denn die Zähne sind nicht nur ein Werkzeug - ein schönes Lächeln ist unser wichtigstes Accessoire.

Warum Ästhetik heute so wichtig ist
Die Zahnmedizin hat in den vergangenen Jahren sehr viele Innovationen und technische Neuerungen hervorgebracht, die uns sehr zugute kommen. Nicht jeder Mensch ist von Natur aus mit einem kräftigen und gesunden Gebiss ausgestattet, deshalb gibt es viele Menschen, die auf die moderne ästhetische Zahnmedizin angewiesen sind um wieder unbeschwert lächeln zu können. Durch tolle Keramiken und immer bessere Bahandlungsmethoden kann man heute sehr gute optische Ergebnisse mit Zahnersatz verschiedener Art erzielen. Obwohl die Medien teilweise sehr übertriebene Schönheitsideale, beispielsweise von Prominenten, propagieren, geht der Trend für den Alltag ganz eindeutig immer weiter zur Natürlichkeit. Viele Menschen wünsche n sich Zahnersatz und Korrekturen, welche optisch nicht von ihren eigenen Zähnen zu unterscheiden sind und dies kann auch heißen, dass nicht immer das weißeste Weiß die optimale Lösung darstellt. Patienten wünschen sich eine individuelle, für sie perfekte Lösung weil sie sich bewusst sind, dass gutes Aussehen nicht nur für sie selbst eine Rolle spielt. Jeder hat gewisse optische Ansprüche an sich selbst und auch an andere, die man gern erfüllt sehen möchte.

Vorstellung der Zahnarztpraxis Dr. Chiriví
Seit 2007 betreibt Gianluca Chiriví seine Zahnarztpraxis mit den Schwerpunkten auf Implantologie, Paradontologie, Bleaching und Prophylaxe im Einkaufszentrum Carreé in Göttingen. Mit Leidenschaft und Spaß an der Arbeit betreuen er und seine Mitarbeiter die zahlreichen Patienten in einer freundlichen und entspannten Atmosphäre mit einem hohen Wohlfühlfaktor. Besonderen Wert legen Dr. Chiriví und seine Mitarbeiter auch darauf, sich genug Zeit für jeden Patienten zu nehmen und bei jeder Beratung einfühlsam auf individuelle Bedürfnisse einzugehen.

Interview mit Dr. Gianluca Chiriví
WUP: Welche Behandlungen gehören zur ästhetischen Zahnmedizin und liefern dem Patienten gute optische Ergebnisse?
Herr Dr. Chiriví: In erster Linie hat Ästhetik immer etwas mit der Zahnfarbe zu tun. Die Entwicklung und Forschung in Bezug auf zahnfarbene Restaurationen wurde in den letzten Jahren immer weiter verbessert, besonders im Bereich der Keramiken. Mittlerweile gibt es größere Versorgungsmöglichkeiten mit Keramik, wo man früher nur Metall verwenden konnte. Es gibt das Zirkonoxid, worauf man die Keramik aufbrennen und damit eine hohe Transluzenz und eine natürliche Optik ermöglichen kann. Dies ist für den vorderen Zahnbereich besonders geeignet. Im Seitenzahnbereich verwendet man etwas härtere und etwas weniger ästhetische Keramik wie im Frontzahnbereich. Da man im Frontzahnbereich alles sieht, verwendet man da eine Presskeramik, um damit eine sehr natürliche Farbgebung und Form zu erzielen. Ästhetische Zahnmedizin bezieht sich bei Zahnersatz meist auf Vollkeramiken. Auch Kunststoffe haben in den letzten Jahren an Qualität gewonnen. Insgesamt sind neben Zahnersatz aus Vollkeramik aber auch Zahnfleischbehandlungen zur Wiederherstellung des normalen Zahnfleischbildes, die sogenannte Rot-Weiß-Ästhetik, und unsichtbare Füllungen Bestandteile der ästhetischen Zahnmedizin. Bleaching kann man aber als rein äußerliche Behandlung auch dazuzählen.

WUP: Wie viel Wert legen die Patienten darauf, dass ihr Zahnersatz optisch nicht von ihren eigenen Zähnen zu unterscheiden ist?
Herr Dr. Chiriví: Ich verwende in meiner Praxis nur helle Materialien, keine silberfarbenen. Das hat auch den Grund, dass das Bewusstsein für Schönheit und Ästhetik bei den Menschen gestiegen ist. Das wird auch von den Medien sehr stark propagiert und beeinflusst natürlich auch die Patienten. Im Mu ndraum soll es möglichst harmonisch aussehen und die Patienten sind da auch sehr sensibilisiert. Sie möchten möglichst unauffällige Restaurationen, die auf relativ kurze Distanz nicht wahrnehmbar sind, denn für sie ist es oftmals schlimm genug, dass man überhaupt etwas an den Zähnen machen muss. Durch die guten Materialien ergeben sich heute mehr Möglichkeiten, aber dies ist auch mit einem höheren Arbeitsaufwand und deshalb höheren Kostenverbunden, von denen die Krankenkassen nur sehr geringe Anteile übernehmen. Solche Behandlungen werden dann als Privatleistungen abgerechnet, wer aber da jedoch die Mittel hat, nimmt die ästhetisch hochwertigeren Behandlungen auch in Anspruch. Viele Patienten, stocken die Anteile ihrer Krankenkasse aber auch auf, um optisch schönere Restaurationen zu erhalten, denn solche Behandlungen werden nicht monatlich sondern nur einmal durchgeführt und halten für viele Jahre. Da möchten die Patienten nicht an ihrer Gesundheit sparen. Ich weise jeden Patienten grundsätzlich auf alle verfügbaren Varianten hin. Man kann Zahnersatz aus Metall, aus Metall mit Keramik oder auch ganz aus Keramik bekommen, von günstig bis teuer. Diese Einteilung finde ich allerdings nicht schön, denn ich möchte alle meine Patienten bestmöglich versorgen.


WUP: Warum ist den Patienten gutes Aussehen so wichtig oder auch nicht?
Herr Dr. Chiriví: Sicherlich spielen die Medien eine große Rolle, wenn es um die Verbreitung von diversen Schönheitsidealen geht. Aber auch jeder Mensch hat eine gewisse Eitelkeit, ein eigenes Schönheitsempfinden und achtet auf sich selbst. Denn nur wenn ich auf mich selbst achte, kann ich auch auf meine Mitmenschen achten. So beeinflussen wir uns gegenseitig. Wenn man sich beispielsweise wegen seiner Zahnverfärbungen schämt und sich beim Lachen die Hand vor den Mund hält, hat so etwas auch einen großen psychologischen Einfluss, denn es schränkt uns in unserer Freiheit und Unbeschwertheit gegenüber anderen ein. Man befürchtet immer, dass unser Gegenüber auf solche Makel achtet und verhält sich dementsprechend gehemmt. Wenn ein Patient erfolgreich restauriert wurde und sich selbst wieder schön findet, verhält er sich auch offener und selbstbewusster. Ich mache meine Arbeit deshalb sehr gern, denn ich kann Patienten damit wieder zum Lachen bringen.

WUP: Sind Bleaching und professionelle Zahnreinigungen Leistungen, die als "kleiner Luxus zwischendurch" angesehen werden?
Herr Dr. Chiriví: Bleaching und professionelle Zahnreinigung bzw. Prophylaxe sollte man schon voneinander trennen. Bleaching führt man nicht so häufig durch wie Zahnreinigungen, welche im Regelfall etwa alle sechs Monate gemacht werden sollten. Ein Bleaching wird, je nach Ess- und Trinkgewohnheiten, alle drei bis fünf Jahre durchgeführt und hat eine primär aufhellende Wirkung. Die Bleaching-Patienten kommen oft von selbst auf uns zu, denn wir raten prinzipiell niemandem dazu , obwohl es nicht ungesund ist. Dies kann man als kleinen Luxus ansehen, denn es ist nicht notwendig zur Gesunderhaltung der Zähne, sondern eine ästhetische Behandlung die wir nur auf Wunsch vornehmen. Allerdings ist dabei auch der Zeit-, Material- und Behandlungsaufwand erheblich größer als bei einer Zahnreinigung, bietet aber einen entsprechenden Effekt und da gibt es einige Patienten, die sich das gern leisten. Eine Zahnreinigung ist eher als prophylaktische Maßnahme zu sehen und sollte regelmäßig durchgeführt werden, da sie schlichtweg wichtiger ist. Aber auch Zahnreinigungen sind ästhetisch vorteilhaft, weil dabei Beläge entfernt werden und auch eine gewisse Aufhellung erzielt wird. Außerdem können wir bei einer regelmäßigen Prophylaxe sofort Probleme erkennen und bei Bedarf schnell eingreifen.

WUP: Wird selbst bei auf den ersten Blick nicht sichtbaren Zahnreparaturen Wert darauf gelegt, dass sich Fremdmaterialien nahtlos anpassen und einfügen?
He rr Dr. Chiriví: Das Können eines guten Zahnarztes sollte es auch sein, möglichst unauffälligen Zahnersatz und Restaurationen anzufertigen. Grundsätzlich sind Zähne von Natur aus weiß, deshalb sollte Zahnersatz auch weiß sein. Aber bei den Kosten tragen die Krankenkassen besonders im Seitenzahnbereich oft nur funktionelle Restaurationen, weil diese Bereiche beim Sprechen nicht unbedingt gleich sichtbar sind. Aber verständlicherweise nehmen sich die Patienten die Natur als Vorbild und möchten lieber unauffälligen weißen Zahnersatz und Korrekturen, egal ob sichtbar oder nicht. Aufgrund der höheren Kosten muss man dann, leider häufig zu Lasten der Patienten, Kompromisse finden, denn Funktionalität ist in erster Linie entscheidend.

WUP: Welche Tendenzen gibt es im Hinblick auf Techniken, Materialien und eventuell auch Kosten in der Zukunft?
Herr Dr. Chiriví: Vermutlich wird ästhetischer Zahnersatz in Zukunft nicht erheblich günstiger, denn es ist immer eine individuelle Arbeit, die keine Maschine verrichten kann. Arbeiten in der Zahntechnik sind extrem aufwändig und damit kostenintensiv. Die Techniken bei Abformungen z.B. mit Scanverfahren verändern sich und machen viele Schritte einfacher bzw. überflüssig, jedoch muss die Weiterverarbeitung immer von einem Menschen durchgeführt werden. Die Patienten sind schließlich auch einzigartig und jede Versorgung erfordert eine individuelle Anpassung. Auch neue Materialien sind immer besser als das, was es zuvor gab und deshalb auch teurer. Mit einer Veränderung sollte man in diesem Bereich deshalb nicht rechnen. Deshalb rate ich den Patienten, an die Zukunft zu denken, ihrer Gesundheit zuliebe vorbeugende Maßnahmen zu ergreifen und auf diese Weise einen Zahnersatz im besten Fall überflüssig zu machen.

WUP: Vielen Dank!

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