Freitag, 28. Februar 2014

Hundemassaker in Nord-Bosnien

Hundemassaker in Nord-Bosnien -- /via JETZT-PR/ -- Im Norden Bosniens werden derzeit Straßenhunde in den Städten Velika Kladusa und Cazin brutal erschossen oder, wie in der Stadt Bihac, ohne Versorgung in sogenannten Tierheimen eingesperrt. Tierschützer vor Ort sind machtlos gegen die von den Bürgermeistern beauftragten Fang- und Tötungskommandos; mehrmals wurde Anzeige bei der Polizei erstattet, doch diese bleibt untätig. Tierschutzorganisationen aus ganz Europa setzen sich für die Straßenhunde ein. Auch der Europäische Tier- und Naturschutz e.V. (ETN) engagiert sich für einen humanen Umgang mit den Straßenhunden und für ein Ende der Tötungen.

Der ETN ist seit langem im Norden Bosniens tätig und verfolgt mit Entsetzen die Entwicklung bez üglich der Straßenhunde in Velika Kladusa, Cazin und Bihac. In Velika Kladusa und Bihac führte der ETN im Sommer 2013 eine sehr erfolgreiche Kastrationsaktion durch, weitere Hilfsangebote wurden von Seiten der Bürgermeister aber ausgeschlagen oder blieben unbeantwortet.

Die Lage im Norden Bosniens ist brenzlig

In Velika Kladusa und Cazin wird seit Anfang des Jahres immer wieder von Abschüssen von Straßenhunden berichtet. In Cazin wird diese Taktik schon lange verfolgt, die Jagdvereinigung "Jelen" widmet sich dort primär der Tötung von Straßenhunden und entsorgt die Tiere auf einer nahegelegenen Mülldeponie.
In Velika Kladusa wurden Straßenhunde lange Zeit nicht getötet. Viele Tiere leben auf einer benachbarten Mülldeponie und werden dort von Tierschützern versorgt. Nach Beendigung der Kastrationsaktion des ETN wurde dem Bürgermeister Edin Behric mehrmals eine Fortsetzung der Maßnahmen angeboten, um die Anzahl der Straßentiere nachhaltig un d human zu verringern, doch leider blieben diese Angebote unbeantwortet. Stattdessen tötet man nun auch in Velika Kladusa die Hunde bestialisch, zuletzt über vierzig Tiere in Todorovo, dem Wohnort von Herrn Behric.

Abschüsse sind grausam und nutzlos

Der Abschuss von Straßentieren ist grausam und unmenschlich; obendrein wird dadurch die Anzahl der Streuner langfristig keineswegs verringert, da die Tiere auf Massentötungen mit einer erhöhten Fortpflanzungsrate reagieren. Dies belegt auch eine Studie der Weltgesundheitsorganisation:
"Jede Reduzierung der Populationsdichte durch Sterblichkeit wurde schnellstens durch eine bessere Fortpflanzung und eine höhere Überlebensrate ausgeglichen. In anderen Worten bedeutet dies: Werden Hunde an einem Ort entfernt, erhöht sich die Lebenserwartung der übrigen Hunde, da sie größeren Zugang zu Ressourcen haben und sich diese nicht mit Mitstreitern teilen müssen." (WHO, Guideline for Dog Population Management, Geneva 1990, Seite 9)
Die einzige Lösung des Streunerproblems kann daher nur die Kastration der Straßentiere sowie die Registrierung von Tieren mit Besitzern sein!

Bihac setzte auf "passive" Tötung

In der Stadt Bihac existiert ein städtisches Tierheim, das diesen Namen nicht verdient. Die Tiere dort werden kaum versorgt, haben kein Futter und Wasser. Aufgrund von Hunger und Unverträglichkeiten untereinander kommt es immer wieder zu Beißvorfällen und oft wird berichtet, dass Hunde sich gegenseitig auffressen. Tiere, die vor einigen Monaten gefangen wurden, sind mittlerweile tot, und nun fangen die Hundefänger der Stadt bereits neue Tiere in den Straßen von Bihac. Offensichtlich möchte sich die Stadt Bihac auf diese Weise nach und nach aller Straßenhunde entledigen.
In einem Fernsehinterview gab Herr Galijasevic an, monatlich 10.000 Euro aus öffentlichen Geldern für das Tierheim bereitzustellen, doch dieses Geld kommt bei den Hunden nicht a n. Man muss daraus die Schlussfolgerung ziehen, dass sich jemand an diesem Geld, das letztlich von den Bürgern der Stadt Bihac stammt, bereichert.
Der ETN e.V. bot auch in Bihac seine Hilfe bei der humanen Lösung des Streunerproblems an und führte im Sommer in Bihac eine Kastrationsaktion durch. Doch nun hat sich Herr Galijasevic offensichtlich entschlossen, die Straßentiere seiner Stadt eher sterben zu lassen, anstatt auf Kastrationen zu setzen. Zudem sind mehrere Tonnen Futterspenden, die nachweislich von uns bekannten Organisationen aus Österreich nach Bihac geschickt wurden, nie bei den Tieren angekommen, sondern wurden stattdessen vor Ort verkauft.

Die schrecklichen Entwicklungen im Norden Bosniens verdeutlichen einmal mehr die rückschrittige Einstellung von bosnischen Politikern gegenüber Straßentieren. Leider weist dieser Fall zahlreiche Parallelen zur aktuellen Situation in Rumänien auf: Korrupte Behörden ermöglichen die persönliche Bereicherung E inzelner auf Kosten der Straßenhunde. Das Resultat sind Zustände, die ethisch nicht vertretbar sind, denen Tierschützer aber nahezu machtlos gegenüberstehen.

Europäischer Tier- und Naturschutz e.V.
Julia Vasbender
Todtenmann 8 / Hof Huppenhardt .

53804 Much
Deutschland

E-Mail: j.vasbender@etn-ev.de
Homepage: http://www.etnev.de
Telefon: +49 (0) 22 45-61 90-0

Pressekontakt
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